Samstag, 10. Oktober 2015

Wer suchet, der findet ...

Tupper Lake (New York) > Long Lake (New York) > Niagara Falls (Ontario) > Curve Lake (Ontario) > Algonquin Nationalpark (Ontario)

Unsere Suche nach Elchen, Wölfen und Bären war endlich erfolgreich! Bzw. die Frage ist dabei eigentlich, wer wen gefunden hat. Aber dazu später.

Nachdem wir am Montag unsere feste Behausung am Tupper Lake verlassen hatten, ging es in den südlichen Teil der Andirondacks. Am Long Lake fanden wir eine bärige Spur und konnten mit extrem zahmen Exemplaren auf Tuchfühlung gehen.

 

Nach einigen Stündchen auf der Straße landeten wir am Montagabend in der Nähe von Buffalo auf einem gähnend leeren State Park Campingplatz - einerseits ein wenig gruselig, aber andererseits kostenfrei ;o) Beim abendlichen Grillen hatten wir dann allerdings doch einen Zaungast, allerdings hätte dieser nie im Leben eine Einladung von uns bekommen: ein Stinktier schlich frech und dreist um unseren Platz. Nach etlichen bösen Blicken unsererseits verzog es sich dann ohne eine parfümierte Spur auszulegen.

Am Dienstag ging es in den für uns ungewohnten Touri-Rummel an den Niagarafällen. Zuvor jedoch passierten wir die Grenze zu Kanada, denn der Reiseführer versprach, dass die kanadische Seite der tosenden Wassermassen die Eindrucksvollere sei. Bei dem Nebel und Nieselregen, den wir dort vorfanden, waren jedoch beide Seite eher graue Mäuse und wir konnten nicht wirklich viel des Spektakels erkennen. Auch eine Tour hinter die Fälle konnte uns bei dem Sauwetter nicht wirklich aufmuntern. 


Also verlagerten wir unsere Aktivitäten in einen mollig warmen Souvenir-Laden gegenüber der Fälle. Dort konnten wir sogar erneut Spuren der Tierchen finden, die wir gerne in freier Wildbahn sehen wollten.


Gegen Nachmittag verließen wir das eher unschöne Städtchen Niagara Falls und fuhren von mehreren Staus um Toronto geplagt in Richtung Kawartha Lakes - genauer gesagt nach Curve Lake. Wir hatten gehört, dass es dort ein Reservat der Indianer bzw. First Nation geben soll. Da wir erst im Dunkeln dort ankamen, strömten wir zu einem nahegelegenen sehr schönen Campingplatz.

Nach einer recht kühlen Nacht bekamen wir an der Campingplatz-Rezeption die Info, dass alles um uns herum extremes Bärengebiet sei (damit hätten wir an dieser Stelle nicht gerechnet) und sich die kuschligen Freunde gerne in einer benachbarten Müllkippe herumtreiben. Guter Tipp - wenn wir sie schon nicht im Wald finden, dann probieren wir es halt an anderer Stelle. Zunächst zogen wir am Mittwochmorgen jedoch los, um das Indianerreservat zu erkunden. Leider entpuppte es sich als kommerzialisierte Einrichtung, die sich auf einen Kunsthandwerkladen beschränkte. Der davor abgestellte Reisebus verschreckte uns sofort und wir zogen lieber weiter zur Müllkippe. Auf dem Weg dorthin trauten wir unseren Augen nicht: unweit der Straße lief ein echter Wolf und starrte uns an. Leider waren wir bei dem Anblick auch total erstarrt und konnten so schnell die Kamera nicht zücken. So viel Glück hatten wir bei der Müllkippe dann leider nicht - Meister Petz hatte wohl schon Feierabend.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann im Algonquin Nationalpark an und fanden einen am See gelegenen Campingplatz. Große Warnschilder am Eingang wiesen auf erhöhte Bärenaktivität hin. Aber das hatten wir ja schon öfter gelesen und keine Bären gesehen dachten wir, als wir die Rezeption verließen um uns ein schönes Plätzchen auszusuchen. Auf unserer Runde über das Areal trabte plötzlich ein größeres schwarzes Fellknäuel auf der Straße bzw. auf den einzelnen Plätzen herum ... das war definitiv kein Hund. Es war Meister Petz im zarten Teenageralter. 


Nachdem er uns sein Lieblingsplätzchen gezeigt hatte, war für uns klar, dass wir exakt diesen und keinen anderen Stellplatz haben wollten. In dem Moment hatten wir allerdings kurz vergessen, dass wir zuvor im Supermarkt Lachs für das abendliche Grillen gekauft hatten. Aber egal, wir grillten seine Leibspeise an seinem Plätzchen - geschmeckt hat's, aber zum Glück hatten wir dieses Mal keinen Gast und das leckere Mahl konnte in unseren Bäuchen verschwinden. 


So ein Tag konnte eigentlich nicht mehr getoppt werden, aber er wurde es, denn bei einer kleinen Runde im Auto zur Dämmerstunde stand direkt neben Straße eine Elchkuh und labte sich am Gestrüpp. Überglücklich fuhren wir zurück zum Campingplatz und verbrachten eine sehr frostige Nacht.

Bei -3 Grad zogen wir in der Morgendämmerung am Donnerstag los, um noch weitere Tiere zu sehen, aber das Glück war uns dieses Mal nicht hold und wir entschieden uns für eine Kanutour - Inselchen annektieren inklusive ;o). 

 
 

Schließlich gefiel uns der Algionquin Park so gut, dass wir uns entschieden, dort auch die letzte Nacht zu verbringen und die 500 km zurück nach Montreal am Freitag zu fahren. Gute Entscheidung, denn so konnten wir noch eine kleine Wanderung unternehmen und uns vom Indian Summer und Kanada in Ruhe verabschieden.

Nach einer extrem verregneten Nacht und Fahrt nach Montreal fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Bei Sonnenschein hätten wir mit Sicherheit gerne den Flieger ohne uns über den Atlantik geschickt.

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