Montag, 5. Oktober 2015

Tiefe Einblicke

Sugar Ridge (Vermont) > Burlington (Vermont) > Tupper Lake/ Adirondack Mountains (New York)

Nach etwas über zwei Wochen Tour durch Kanada und die USA ist es an der Zeit ein Resümee zu ziehen. Es sind derweil rund 4000 km auf dem Tacho, bis auf zwei Ausnahmen (zu denen kommen wir später) haben wir bei Wind und Wetter im Auto genächtigt. Die Möglichkeit, Klamotten zu waschen gab es bisher nur ein Mal und das nur mit kaltem Wasser. Eine Dusche hatten wir die letzten 3 Tage nicht (da viel zu kalt bzw. nicht vorhanden), die selben Klamotten blieben zum Teil Tag und Nacht am Leib ... all das führte bei uns zu dem Schluss, dass wir so langsam ganz schön verkommen. Aber seht selbst, wie wir und unser fahrender Haushalt in den letzten Tagen "verlottert" sind:

 
 
 
 

Keine Sorge inzwischen ist uns die gute Kinderstube bzw. eher der angekündigte Frost in den Sinn gekommen und wir haben uns für zwei Nächte in einem netten kleinen Motel in den Andirondack Mountains eingenistet. Für uns mittlerweile völlig ungewohnt: eine elektrische Heizung und eine Dusche. Erste Amtshandlung: Wäsche waschen! Zweite Amtshandlung: ausgedehnte Körperpflege! Oder am Besten das ganze gleichzeitig ;o)

 

Nach einem Abendessen samt mikrowellengewärmten Steaks vom gestrigen Grilltag und anderen Leckereien aus unserer großen Lebensmittelkiste vermissten wir schon ein wenig das abendliche Lagerfeuer. Die erste Nacht im richtigen Bett war zwar bequem und die Toilette nicht weit, aber wir mussten feststellen, dass es nachts, sobald die elektrische Heizung heruntergefahren war, doch recht kühl wurde. Kein so großer Unterschied zum Autobettchen, oder? ;o) 

Als wir bei einer abendlichen Autofahrt auf der Suche nach vierbeinigen Waldbewohnern auf einen kleinen Campingplatz am See stießen, wo Gleichgesinnte am Lagerfeuer saßen, war es vorbei mit der wohl behüteten Ruhe im Motelschlafgemach. Die Sehnsucht nach dem wilden Campingleben wurde so groß, dass wir trotz Bettdecke lieber im Schlafsack auf den Matratzen lagen! 

So viel zu unserem Alltag, aber was ist sonst seit Freitag bei und mit den verrückten Hühnern passiert? Nachdem wir den Sugar Ridge Campingplatz letzten Endes doch ungestraft verlassen konnten, ging es weiter in Richtung Westen, denn der Staat New York stand auf dem Programm. Aber wir wollten Freiheit und nicht die Freiheitsstatue. Die Freiheit der Outdoorliebenden liegt in den Adirondack Mountains. Dorthin führte unser Weg über das ungeahnt nette Universitätsstädtchen Burlington. Leider fuhr von dort aus keine Fähre mehr und so mussten wir den in der Sonne glitzernden Lake Champlain bei Grand Isle überqueren.


Im kleinen Örtchen Tupper Lake in den Adirondack Mountains kamen wir in besagtem Motel in einer eigenen "Cabin" gut unter und begannen einen Tag voller Naturerlebnisse zu planen. Nebenbei bemerkt: Der Tupper Lake ist keine mit Wasser gefüllte Tupperschüssel ;o), sondern ein recht großer malerischer See, der in eine reizvolle Berg- und Seenlandschaft eingebettet ist. 

Zunächst ging es auf den Coney Mountain - ein gut zu erreichender Berg in der Nähe des Tupper Lakes, der ein umwerfendes 360 Grad Panorama auf die bunt gefärbten Wälder bereit hielt. Danach lagen wir zum mittäglichen Entspannen an einen kleinen Wasserfall, an dem der Bog River in den See sprudelt. Frisch gestärkt ging es in den schweißtreibenden Nachmittag. Nachdem wir mit den Kayaks letzte Woche ja nur mäßig erfolgreich waren, wollten wir nun das Kulturgut Kanadas schlechthin austesten: Kanu! Das klappte diesmal wie am Schnürchen ... niemand ist nass geworden und wir haben sogar mühelos wieder zurück gefunden ;o) Nebenbei haben wir noch einen großen Graureiher und andere schräge Vögel beobachtet, aber leider wieder weder Bären noch Elche gesehen.

  
 
 

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