Donnerstag, 1. Oktober 2015

Schon wieder vom Weg abgekommen

Ingonish > Cape Breton Highlands National Park > Martinique Beach > Porters Lake > Halifax

Nachdem wir nun ein paar Tage ohne das Netz der Netze auskommen mussten, kommt hier nun endlich wieder ein Lebenszeichen aus einem Fast Food Tempel, der unsere Mägen füllt und dazu gleich WLAN serviert während draußen die Welt untergeht. Ungeahnt heftige Regenfälle machen uns die Weiterreise schwer. Heute gibt es deshalb weder kuscheliges Lagerfeuer noch BBQ wie die Tage zuvor.


Die traumhaften Highlands von Nova Scotia (Cape Beton National Park) lagen uns bis Montag zu Füßen und wir haben zum Wanderstock gegriffen. Aber wir "stöckelten" nicht, weil wir etwa fußkrank waren oder es durch unglaublich steiles Gelände ging, sondern um uns ggf. gegen die Coyoten zu wehren, die zur Zeit im Park ihr Unwesen treiben sollen. Ständige vehemente Warnschilder weisen darauf hin, dass man Obbacht geben soll. Auf unseren 3 verschiedenen Routen durch den Nationalpark haben neben den allgegenwärtigen Eichhörnchen lediglich Heuschrecken und eine Schlange "Hallo" gesagt. Alle anderen im Prospekt angekündigten Bewohner wie Bären, Elche, Seeadler und Wale blieben bei dem windigen, aber sehr sonnigen Wetter wohl lieber an einem lauschigeren Plätzchen.




Einen "Kurzurlaub" mitten im Urlaub bescherte uns am Dienstag ein offensichtliches Loch in der Landkarte über das wir plötzlich in der Karibik gelandet sind ... oder haben wir uns doch mal wieder verfahren? Wie auch immer - wir hatten einen unvergesslichen Nachmittag am weiten Strand von Martinique Beach. Die Wassertemperatur war zwar mit 18 Grad nicht ganz karibisch, aber bei 26 Grad Lufttemperatur kam definitiv kanadisch-karibisches Strandfeeling auf. Leider gab unsere Minibar keinen Rum her :o)




Da wir uns nur sehr schwer vom wunderschönen Strand trennen konnten, sind wir entsprechend spät auf dem Campingplatz des Porters Lake Provincial Parc aufgeschlagen. Bei Nacht und um diese Jahreszeit ist dies ein ziemlich verlassener und gruseliger Ort und wir waren reichlich erschrocken als der noch einsamer wirkender Parkwächter wie aus dem Nichts erschien. Anfangs gab er uns nur hilfreiche Tipps zum Registrierungsverfahren (das Büro war nicht mehr besetzt, also geht's nur per Telefonhotline), dann führt er uns jedoch in die scheinbar hinterletzte Ecke des Parks. Der Gruselfaktor wächst, als er uns freundlich grinsend unserem Schicksal in der Pampa überlässt. Das ist definitiv nix für Heike. Sie sieht die ganze Nacht Gespenster, die die Tür zum Waschraum hin und her schwingen lassen und hört komische Geräusche. Als der Parkwächter dann zu noch späterer Stunde erneut mit seinem Pickup um das Lager schlich, war es allerdings auch bei Sandra vorbei mit der Ruhe ;o) 

Am nebligen Morgen nach einer im Endeffekt doch recht schlafreichen Nacht stellt sich heraus, dass den Campingplatz mehr menschliche Wesen bevölkern, als am Vorabend angenommen. Des Weiteren gibt der gestern noch unheimlich wirkende und brummelige Parkwächter hilfreiche Tipps, wo sich der fahrbare Untersatz in Halifax am besten parken lässt, wenn man an der Hafenpromenade bummeln möchte. Eine kleine Fähre bringt uns von Dartmouth der Skyline von Halifax näher. Dort angekommen, nehmen wir uns das Maritime Museum of the Atlantic vor. Passend zum eher ernüchternden Wetter, widmen wir uns dem Untergang der Titanic. Apropos ... der Fast Food Tempel schmeißt uns jetzt raus und wir müssen in den Regen hinaus. Hoffentlich versinken wir heute Nacht nicht im Schlamm des Campingplatzes aber einen Eisberg haben wir noch nicht gesehen oder doch?


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